
Nachhaltige Wärme aus Ihrer Region
Mit Erdwärme in Gransee zukunftssicher heizen
Wie können die Haushalte in Gransee nachhaltig und zukunftssicher heizen? Als erfahrener und lokaler Gasversorger prüfen wir als EMB in einer Machbarkeitsstudie die Realisierbarkeit eines wirtschaftlichen Wärmenetzes, das auf Geothermie basiert. Das Wärmenetz soll als maßgebliche Erweiterung der bestehenden Fernwärmeversorgung dienen. Bei dieser Prüfung unterstützen uns das Amt Gransee, die GEWO Gransee und die Wärme- und Servicegesellschaft Gransee.
Machbarkeitsstudie für ein zukunftsfähiges Wärmenetz in Gransee
Noch gibt es keine konkreten Umsetzungspläne für ein Wärmenetz auf Basis von Geothermie. Aktuell laufen die ersten Untersuchungen zur Machbarkeit. Daneben hängt die Umsetzung im Besonderen von einer ausreichenden Nachfrage ab, denn Voraussetzung für den wirtschaftlichen Betrieb des Wärmenetzes ist eine ausreichend hohe Anschlussquote.
Wir wollen untersuchen, wie das bestehende Wärmenetz in Gransee vergrünt und damit zukunftsfähig gemacht werden kann. Zudem prüfen wir, ob sich das stillgelegte Netz wieder in Betrieb nehmen und die Fernwärmeversorgung sinnvoll ausbauen lassen. Bei der Prüfung behalten wir zu jeder Zeit die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetz (GEG) im Blick. Mit dieser umfassenden wissenschaftlichen Untersuchung leisten wir einen Beitrag zur gesetzlich geforderten Wärmewende.
Wie funktioniert ein nachhaltiges Wärmenetz?
In einem nachhaltigen Wärmenetz kommen keine fossilen Energieträger wie Öl, Kohle oder Gas zum Einsatz – wir nutzen Wärme aus der Erde. Gransee liegt im Norddeutschen Becken und hat mit erhöhter Wahrscheinlichkeit viel warmes Wasser in 800 bis 2.000 Meter Tiefe. Nach derzeitigem Wissensstand erwarten wir dort Temperaturen von 50 bis 60 Grad Celsius. Wir wollen untersuchen, ob sich die Erschließung dieser regenerativen Energiequelle lohnt und für die Wärmeversorgung der Stadt eignet.
Fallen die Ergebnisse positiv aus, nutzen wir die Wärme für unsere Wärmepumpen in der künftigen Heizzentrale. Sie sorgen für die erforderliche Vorlauftemperatur im Wärmenetz. In diesem Prozess wird dem Boden kein Wasser entzogen, sondern lediglich der Wärmeanteil. Auch der Strom für die Wärmepumpen soll regenerativ in der Region erzeugt werden – so wird das nachhaltige Konzept rund. Natürlich beziehen wir bereits bestehende erneuerbare Infrastruktur wie das neue Holzhackschnitzelwerk in die Überlegungen mit ein. Über ein eigenes Wärmenetz transportieren wir die Heizwärme dann direkt zu Ihnen.
Wer könnte in Gransee an das Wärmenetz angeschlossen werden?
Bisher ist Geothermie in Gransee nur eine Idee, deren technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit noch geprüft werden muss. Die Untersuchungen im Rahmen der Machbarkeitsstudie beleuchten folgende Gebiete und Vorhaben, in denen dann bis zu 900 Anschlüsse an das neue Wärmenetz möglich wären:
- Ausbau im Quartier Oranienburger Straße und Straße des Friedens
- Eignung des Stadtkerns und des Gewerbeparks für eine Versorgung mit einem Wärmenetz
In einem ersten Schritt sammeln wir alle notwendigen Informationen, um die für Gransee beste Lösung für eine zukunftsfähige Wärmeversorgung zu finden. Dazu erfolgt nach einer Bürgerinformationsveranstaltung eine Befragung der Bürgerinnen und Bürger in den genannten Gebieten zum Interesse an einem möglichen Anschluss und zu Informationen zum bisherigen Heizsystem. Sind die Ergebnisse aussichtsreich für alle Seiten, kann schon bald die nachhaltige Wärme auch bei Ihnen einziehen: Wir planen, 2028 mit dem Bau des Wärmenetzes in Gransee zu beginnen. Sollten Sie vor 2028 eine neue Heizung benötigen, finden wir gemeinsam eine sinnvolle und wirtschaftliche Übergangslösung.
Ist Ihr Haus in der Grafik gelb eingefärbt, liegt es im Planungsgebiet für unser Wärmenetz:
Welche Vorteile hätte ein Anschluss an das Wärmenetz für mich?
Sie brauchen sich um (fast) nichts zu kümmern: Wir als Energiedienstleister bauen und übernehmen Ihre Wärmeversorgung, inklusive Betrieb und Wartung der Anlage – und das für die gesamte Vertragslaufzeit.
Sie gewinnen Planungssicherheit
Erdwärme steht dauerhaft sicher zur Verfügung. Sie unterliegt keinen Schwankungen des Energiemarkts oder der Witterung.
Sie sparen langfristig mit stabilen Wärmepreisen
Wir betreiben die Anlage inklusive aller Wartungsarbeiten im 24/7-Service über die gesamte Vertragslaufzeit. Für die Wärmelieferung berechnen wir einen Grund- und Arbeitspreis sowie einmalig einen Baukostenzuschuss und Hausanschlusskostenbeitrag.
Sie heizen zukunftssicher und nachhaltig
Ihr Nahwärmeanschluss erfüllt die gesetzlichen Anforderungen und bietet eine zukunftssichere Wärmelösung. Zudem ist es effizienter, wenn sich nicht alle Haushalte einzeln versorgen, sondern gemeinsam an ein nachhaltiges Wärmenetz angeschlossen sind.
Die Machbarkeitsprüfung ist ein entscheidender Schritt im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung. Sollte der Einsatz von Geothermie möglich sein, könnte Gransee möglicherweise eine langfristig zuverlässige und kosteneffiziente Wärmeversorgung sicherstellen. Ein großer Teil unserer Stadt würde damit auf zukunftsfähige und nachhaltige Wärmequellen setzen – ein wichtiger Beitrag zur energetischen Unabhängigkeit und Stabilität.
Nico Zehmke
Amtsdirektor vom Amt Gransee und Gemeinden
Hört sich nach einem guten Vorhaben an?
Wenn Sie potenziell Interesse an einem Anschluss haben, füllen Sie gern das Formular aus. Je mehr Interessierte sich melden, desto wahrscheinlicher ist der Ausbau des nachhaltigen Wärmenetzes in Gransee.
Tipp: Besondes schnell können Sie den Fragebogen ausfüllen, wenn Sie Ihre letzte Verbrauchsabrechnung zur Hand haben.
Sie haben noch Fragen?
Sollten Sie noch Fragen haben, schreiben Sie gern an waermenetz.gransee@emb-gmbh.de oder besuchen Sie unser Kundenbüro Gransee. An folgenden Terminen bieten wir extra Sprechstunden zum geplanten Wärmenetz in unserem Kundenbüro an:
- 06. Februar 2025 von 10 bis 13 Uhr
- 05. März 2025 von 10 bis 13 Uhr
- 10. April 2025 von 10 bis 13 Uhr
Sie möchten den Fragebogen lieber analog ausfüllen?
Sie können den Fragebogen auch herunterladen und ausdrucken und uns digital an waermenetz.gransee@emb gmbh.de senden oder im Kundenbüro am Kirchplatz 3 in 16775 Gransee abgeben.

Kundenbüro Gransee
Kirchplatz 3 in 16775 Gransee, geöffnet Mo 13:00 - 17:00 Uhr
Häufig gestellte Fragen
Wir beantworten Ihnen häufig gestellte Fragen zu den Themen Wärmenetze und Geothermie:
Wie zuverlässig ist mein nachhaltiges Wärmenetz?
Sehr zuverlässig! Im Gegensatz zu den meisten dezentralen Heizungsanlagen, zum Beispiel in Ihrem Keller, hat ein Wärmenetz eine doppelte Auslegung – quasi einen Zwilling für den Notfall. Wenn Ihr Heizkessel ausfällt, bleibt es so lange kalt, bis Sie Fachleute gefunden haben, die Ihre Heizung reparieren oder austauschen. Wenn Sie hingegen an unser Wärmenetz angeschlossen sind und bei uns eine Wärmeerzeugungsanlage ausfällt, springt automatisch das Redundanzsystem an. So bleibt es bei Ihnen und in Ihrer Nachbarschaft weiter angenehm warm.
Wie zukunftssicher ist mein Wärmenetz?
Sie planen, Ihren alten Gaskessel gegen einen neue Gasheizung zu tauschen? Aufgepasst: Voraussichtlich können Sie Ihre fossil betriebene Heizungsanlage künftig nicht mehr so leicht erneuern. Durch die Rahmenbedingungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ist bei neuen Heizungen ein Anteil von 65 Prozent erneuerbare Energien verpflichtend. Mit einem Anschluss an unser Wärmenetz erfüllen Sie diese Vorgabe, denn unsere Lösung ist GEG-konform.
Was kostet meine Wärme?
Bei Wärmenetzen setzen sich Ihre Kosten in der Regel aus folgenden Bestandteilen zusammen:
- Grundpreis: Ein jährlicher Grundpreis, der die notwendigen Investitionen in Leitungen und Wärmeerzeuger über einen längeren Zeitraum refinanziert.
- Arbeitspreis: Ein Arbeitspreis in Cent pro Kilowattstunde, der die verbrauchte Wärmemenge abbildet.
Dazu kommt einmalig ein Baukostenzuschuss und ein Hausanschlusskostenbeitrag. Kosten für CO2-Emissionen fallen nicht an. Wieviel die Wärme in Ihrer Straße genau kosten wird, können wir jetzt noch nicht verbindlich sagen. Je mehr Hauseigentümerinnen und -eigentümer sich anschließen lassen, desto günstiger wird es für alle. Wenn Sie Ihr Interesse bekunden, gehen Sie noch keine verbindliche Zusage ein. Wir machen Ihnen zu einem späteren Zeitpunkt ein konkretes Angebot.
Wie nachhaltig ist mein Wärmenetz?
Ihr Wärmenetz nutzt Erdwärme als Umweltenergie. Es erfüllt schon heute die gesetzlichen Vorgaben für die künftige Wärmeversorgung von Gebäuden.
Erfüllt mein Wärmenetzanschluss die Vorgaben aus dem Gebäudeenergiegesetz?
Ja. Mit einem Wärmenetzanschluss erfüllen Sie automatisch alle Anforderungen, die im Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Sachen Heizungsanlage vorgesehen sind.
Warum wird ein Wärmenetz auf Basis von Geothermie geprüft?
In der Machbarkeitsstudie untersuchen wir, ob sich in Gransee ein Wärmenetz mit Erdwärme aus mitteltiefer Geothermie speisen lässt. Geothermie hat viele Vorteile: Vor allem ist sie eine regenerative Energiequelle und macht die Nutzerinnen und Nutzer unabhängig von fossilen Energieträgern mit schwankenden Preisen. Wird diese umweltfreundlich gewonnene Wärme in ein Wärmenetz eingespeist, lässt sich eine höhere Energieeffizienz erreichen als bei einer individuellen Wärmeerzeugung in vielen, einzelnen Gebäuden.
Transparenz und die frühzeitige Einbindung der Anwohnerinnen und Anwohner in Gransee sind uns besonders wichtig. Wir von EMB sind ein erfahrener Energieversorger der GASAG-Gruppe und arbeiten mit kompetenten Geothermie-Experten zusammen.
Was ist Geothermie?
Geothermie lässt sich mit Erdwärme übersetzen – und bedeutet im engeren Sinn die Nutzung der Wärmeenergie, die in der Erdkruste gespeichert ist. Dabei lässt sich Geothermie zum Heizen, Kühlen und zur Stromerzeugung nutzen. Die Erdwärme speist sich aus dem kontinuierlich fließenden Wärmestrom, der vom heißen Erdkern an die kühlere Oberfläche führt.
Wie tief muss man bohren, um Erdwärme nutzen zu können?
In der Erdkruste sind die Temperaturen ab einer Tiefe von rund 15 Metern das ganze Jahr über nahezu konstant. Dabei steigen die Temperaturen durchschnittlich um drei Kelvin pro 100 Meter, die man in die Tiefe geht, an. Bis 400 Meter Tiefe lässt sich die Erdwärme als sogenannte oberflächennahe Geothermie nutzen. Die tiefe Geothermie kann sogar Wärme aus bis zu mehreren Kilometern Tiefe fördern – wo Temperaturen von mehr als 60 Grad Celsius vorherrschen. Mit Erdwärme aus Tiefengeothermie lassen sich Wärmenetze speisen und ganze Städte mit nachhaltiger Heizwärme versorgen.
Welche Arten von Geothermie gibt es?
- Hydrothermale Geothermie: Für die Energiegewinnung werden Reservoire mit heißem Thermalwasser angezapft.
- Petrothermale Geothermie: Statt Thermalwasser wird hier die Wärme von heißem Tiefengestein zur Energiegewinnung genutzt.
Welche Vorteile hat Geothermie?
Die Nutzung von Erdwärme hat zahlreiche Vorteile:
- Erdwärme steht kostenlos und theoretisch unbegrenzt zur Verfügung – und ist damit eine umweltfreundliche und regenerative Energiequelle.
- Die Energie aus Erdwärme lässt sich saison- und witterungsunabhängig erzeugen, was eine preisstabile Wärmeversorgung ermöglicht.
- Erdwärme ist eine lokale Energiequelle, die keine Rechnungen schickt. Die Wertschöpfung erfolgt am jeweiligen Standort. Neben der hohen Preisstabilität macht sie die Nutzerinnen und Nutzer auch unabhängig von externen wirtschaftlichen und politischen Faktoren – wie etwa Marktpreisschwankungen, die bei Strom und Gas vorkommen.
- Im Unterschied zu Abwärmequellen (etwa aus Industrieprozessen) wird Geothermie immer am Standort verfügbar sein, kann nicht insolvent gehen oder abwandern.
- Geothermie-Anlagen verbrauchen nach Fertigstellung recht wenig bis gar keine Fläche und sind im Stadtbild kaum sichtbar.
- Es sind keine zusätzlichen Lagerflächen für brand- oder explosionsgefährliche sowie geruchsintensive Energieträger (z.B. in Form von Öltanks) notwendig.
Welche Nachteile hat Geothermie?
Trotz der Vorteile birgt Geothermie auch einige Risiken:
- Geothermie-Bohrungen sind kostenintensiv. Daher sollten Fehlbohrungen dringend vermieden werden.
Sinkt durch Geothermie der Grundwasserspiegel?
Ein Absinken des Grundwasserspiegels durch Geothermie lässt sich verhindern: Die hydrothermale Geothermie nutzt das warme Wasser in tiefen Erdschichten, um Heizwärme an der Oberfläche zu erzeugen. Damit der unterirdische Grundwasserhaushalt ausgeglichen bleibt, wird das thermisch genutzte, abgekühlte Wasser durch eine sogenannte Reinjektionsbohrung wieder in die wasserführende Gesteinsschicht zurückgeleitet. Die Kombination aus Förder- und Reinjektionsbohrung bei Geothermie-Anlagen wird auch als „Dublette“ bezeichnet.
Kann Geothermie Erdbeben auslösen?
Unsere Region Berlin-Brandenburg (sowie die komplette norddeutsche Tiefebene bis in die Niederlande hinein) ist kein Erdbebenrisikogebiet und nicht bekannt für natürliche seismische Aktivität im Untergrund.
Eine durch Geothermie ausgelöste Seismizität ist ansonsten zwar theoretisch möglich, aber lokal begrenzt und beherrschbar. Die genauen Risiken hat das Umweltbundesamt in einem Gutachten untersuchen lassen. Das Ergebnis: Bei Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und Einbindung geeigneter Frühwarnsysteme bestehen keine unbeherrschbaren Risiken für die Umwelt. Die Durchführung einer Tiefenbohrung im Rahmen der Geothermie unterliegt zudem dem bergrechtlichen Betriebsplanverfahren, das auch die Interessen der Anwohnerinnen und Anwohner berücksichtig.